Unter einem hydraulischen Abgleich versteht man die Begrenzung der Wasservolumenströme auf jene Werte, welche exakt dem spezifischen Wärmebedarf einzelner Anlagenteile und Verbraucher entsprechen.
Für einen optimalen Betrieb einer Heizungsanlage ist ein hydraulischer Abgleich unverzichtbar. Nicht hydraulisch optimierte Heizungsanlagen werden nicht richtig warm, machen Geräusche und kosten Energie und damit Geld.
Er ist Voraussetzung für eine effiziente Betriebsweise der gesamten Heizungsanlage. Das beginnt von der Wärmeerzeugung – Voraussetzung für eine optimale Nutzung des Brennwerteffektes ist eine niedrige Rücklauftemperatur–, über die Wärmeverteilung durch Pumpen und Regeleinheiten, bis hin zur Wärmeabgabe in den Raum.
Dabei sollte er nicht nur bei neu installierten Anlagen durchgeführt werden, sondern auch bei Sanierungen.
Bei neu installierten Anlagen ist der hydraulische Abgleich mittlerweile Pflicht, aber auch bei Altanlagen macht es Sinn, ihn nachträglich vorzunehmen.
Gerade wenn Gebäude und Heizungsanlagen saniert werden, ändert sich durch nachträglich vorgenommene Dämm-Maßnahmen der Wärmebedarf des Gebäudes und damit die Anforderung an das Heizungssystem.
Eine Anpassung der Anlagenhydraulik sollte daher unabdingbar in die Sanierungsmaßnahme mit eingebunden werden.
Der hydraulische Abgleich eines Wärmeverteilungssystems ist von vielen Faktoren abhängig. Für seine erfolgreiche Durchführung sind daher im Vorfeld folgende Schritte notwendig:
Raumweise Ermittlung des Wärmebedarfs, Berechnung der Heizflächen und deren Volumenströme unter der Berücksichtigung der sich tatsächlich einstellenden Rücklauftemperaturen, Rohrnetzberechnung mit den ermittelten Heizkörpervolumenströmen.
Bei der Berechnung des Wärmebedarfs erleichtern Softwareprogramme die Arbeit und können häufig bereits Rohr-Nennweiten sowie Voreinstellwerte der Rohrleitungs- und Heizkörper-Armaturen automatisch zuordnen.
Einige Softwareprogramme ermöglichen darüber hinaus die zeichnerische Darstellung vom Rohrnetz und aller weiteren Anlagenkomponenten.
Sind im Sanierungsfall gewisse Rohrnetz- oder Leistungsdaten nicht mehr zu ermitteln, so kann ersatzweise auch mit Überschlagswerten zur Ermittlung des hydraulischen Abgleichs gearbeitet werden.
Der Gesetzgeber unterstützt daher Maßnahmen für die Optimierung der Wärmeverteilung einer bestehenden Heizungsanlage im Rahmen der KfW-Sonderförderung „Energieeffizient Sanieren“ mit mindestens 25 % staatlichem Zuschuss.